Perlmutter
AUSSTELLUNG
Perlmutter
Die Ausstellung zum Thema "Perlmutter"
Es glänzt, es schillert und es ist wunderschön: Perlmutter. Dieser faszinierende Rohstoff macht Adorf einzigartig und überrascht unsere Gäste immer wieder. Oder hätten Sie vermutet, dass es in einer Mittelgebirgsregion einmal eine Perlmutterindustrie gab? Zu verdanken ist das einem ehemals reichen Vorkommen an Flussperlmuscheln im Einzugsgebiet der Weißen Elster. Mit der Entdeckung des Schatzes im 14. Jahrhundert interessierte man sich zunächst nur für die kostbaren Perlen. Erst ab 1850 begannen einige Adorfer die Schalen abgestorbener Muscheln zu verarbeiten. Mit steigenden Produktionszahlen stieg man auf die Verarbeitung aus dem Ausland stammender Muschel- und Schneckenschalen um. So entstand aus einer kleinen Idee eine ganze Industrie.
Tauchen Sie das einzigartige Thema ein. Dieser Ausspruch wird in unserem Erlebnismuseum Perlmutter fast wörtlich genommen. Die immersive und medial unterstützte Ausstellung führt Sie in die Welt der Flussperlmuschel, lässt Sie durch die Geschichte der Perlenfischerei streifen und geleitet Sie zu den glanzvollen Perlmutterschätzen, bei denen Sie ihr "blaues Wunder" erleben können.
Ausstellungsraum mit verschiedenen Objekten aus Perlmutter
Heißt es „Perlmutter“ oder „Perlmutt“?
Das werden wir sehr häufig gefragt.
Perlmutter ist die ursprüngliche Bezeichnung für die glänzende, innere Schicht schalenbildender Weichtiere. Der Begriff entstammt dem lateinischen „mater perlarum“ und bedeutet „Mutter der Perle“. Vergleiche finden sich in anderen Sprachen, z.B. englisch „mother of pearl“ oder italienisch „madreperla“.
In der Alltagssprache wurde der Begriff über die Zeit auf Perlmutt verkürzt. Der Experte benutzt jedoch weiterhin den Begriff Perlmutter.
Opernglas und Schatullen aus Perlmutter
Die Flussperlmuschel - Eine vom Aussterben bedrohte Art
Das Vorkommen der Flussperlmuscheln in den vogtländischen Gewässern hat eine große Bedeutung für die Geschichte der Region. Aufgrund der Muschelbestände entstand nicht nur eine kurfürstliche (später königliche) Perlenfischerei, sondern auch eine Perlmutterindustrie in der Stadt Adorf. Doch obwohl die Muschel seit Perlenfischerszeiten unter Schutz stand und die Industrie Muschel- und Schneckenschalen aus dem Ausland verarbeitete, schrumpften die Bestände auf dramatische Weise. Die Ursache dafür liegt insbesondere in der Umweltverschmutzung durch Industrie und Landwirtschaft. Heute ist die Flussperlmuschel weltweit vom Aussterben bedroht.
In unserer Ausstellung gehen wir explizit auf den Umwelt- und Gewässersschutz ein und stellen das Nachzuchtprojekt vor. Es ist uns ein großes Anliegen die Relevanz der Schutzprogramme nach Außen zu tragen, denn nur intakte Ökosysteme können unsere Zukunft und unseren Wohlstand sichern.
Vogtländische Flussperlmuscheln
Fotos: Felix Grunicke
Fotos: Felix Grunicke
Das Artenschutzprojekt "MARA"
Das Verbundprojekt „MARA“ (Margaritifera Restoration Alliance) setzt sich für regionale Schutzmaßnahmen ein und entwickelt überregionale Artenschutzkonzepte für die Flussperlmuschel. Weitere Informationen finden Sie auf der |↗ Webseite des Projektes.
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus diesem und weiteren Projekten sind ein wichtiger Bestandteil unserer Ausstellung. Wir verstehen uns als Sprachrohr für das Verbundprojekt und möchten das Bewusstsein für den Schutz der Flussperlmuschel und ihren Lebensraum erhöhen.
Logo des Verbundprojektes MARA mit der Aufschrift „Flussmuscheln. Muscheln helfen Ihrem Wasser. Wir helfen Muscheln.“